… zum Musik-Jahr 2013

Platz 08: Casper – „Hinterland“
Mit Mut zum Neuen zurück an die Spitze

Wie war ich gespannt auf dieses Album. Dann war es endlich da – und ich war enttäuscht. Warum eigentlich? Hatte ich ernsthaft ein zweites „XOXO“ erwartet? Der erste Hördurchgang war deprimierend. Doch schon beim zweiten Durchlauf fand ich mehr Gefallen an der Stimmung, der Instrumentierung. Und beim dritten Mal war ich diesem geradlinigen Album dann doch erlegen. Die Texte sind wie schon beim Vorgänger top, einige Mitgröl-Stadionrefrains stehen problemlos neben richtig gutem Songwriting (beste Beispiele hierfür: „Hinterland“ und „La Rue Morgue“ ). Querverweise zu Caspers eigener musikalischer Sozialisation finden sich an allen Ecken, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Er schafft es (dank Konstantin Gropper, besser bekannt als Get Well Soon) einen Soundteppich für seine verbale Ästhetik zu finden, der diese unterstützt, aber dabei nicht erdrückt. Stimmungswechsel von Track zu Track, nein, von Song zu Song, geschehen auf natürliche Art und Weise, und spätestens nach dem vierten Hören ist klar: hier hat man es mit einem schlüssigen und vielleicht dem mutigsten Deutschrap-Album des Jahres 2013 zu tun. Hut ab, Mr. Griffey! Das schmälert der kleine Schönheitsfehler, nämlich das musikalisch wie inhaltlich recht belanglose Kraftklub-Feature, auch nicht nachhaltig. Ach ja, am Rande noch danke für die Zeile des Jahres: „So wie das Ding hier nun mal läuft/ Kleinganoven-Beichte mit zwei Fingern über Kreuz/“!

Share : facebooktwittergoogle plus
pinterest


Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13


No Response

hinterlass uns einen Kommentar


es hat bis jetzt noch niemand kommentiert.

Hinterlass einen Kommentar